8 achtsame Fragen an Lars Wendt

Lars Wendt, spiritual Filmmaker, mit seiner Kamera.

Lars Wendt ist nicht nur ein erfolgreicher Filmemacher, Social Media-Profi und ausgebildeter Gong-Meditationstrainer. Der Weltenbummler liebt außerdem das Reisen und gibt auf seinem YouTube-Channel wertvolle Tipps zu weltweiten Abenteuern.  

Lars hatte schon immer sehr viele und vor allem vielseitige Interessen. Er pflegt einen nachhaltigen Lebensstil, setzt sich für den Tierschutz ein und legt zudem großen Wert auf Wohlbefinden und innere Balance. Wir durften mit Lars sprechen und wollten wissen, wie er es schafft, seine Selbstständigkeit und seine vielen kreativen Leidenschaften im Alltag unter einen Hut zu bringen und dabei ausgeglichen und entspannt zu bleiben. 

1  Verrate uns bitte, was du beruflich machst?

Die Frage ist spannend. Schon als Kind habe ich mich unglaublich für Filme interessiert. Nichts hat mich mehr fasziniert als Menschen, die inspirierende Geschichten in bewegten Bildern erzählen. Ich habe früh Drehbücher “in meinem Kopf” geschrieben, ohne dabei ein Wort zu Papier zu bringen. Lange glaubte ich jedoch, dass ich nicht talentiert genug für die Filmbranche bin. Nach dem Abitur 2008 musste ich mich zwangsläufig mit meiner Karriere auseinandersetzen und habe zunächst einen anderen Weg eingeschlagen: Ich studierte Informationsmanagement.  

Gleichzeitig habe ich angefangen, kleine Hobbyvideos zu produzieren, erst wenige, dann immer mehr. Um die Geschichte abzukürzen: nachdem ich einige Jahre in Marketing-Agenturen gearbeitet und gemerkt habe, was ich nicht will, bin ich letztes Jahr in die Selbstständigkeit gestürzt und mache jetzt professionell Filme mit allem was dazu gehört: Kamera, Schnitt, Live-Übertragungen, Podcasts. Dabei konzentriere ich mich auf meine Leidenschaft und nenne meine Tätigkeit: Spiritual Filmmaking 

2  Wir lieben deinen Podcast “Brogis” und wissen, dass du eine Ausbildung zum Gong-Meditationstrainer gemacht hast. Wie bist du zu den Themen Achtsamkeit und Spiritualität gekommen?

Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass ich mich mit mir selbst auseinandersetzen sollte. Das begann mit der schmerzhaften Trennung meiner Eltern und der darauffolgenden Krebsdiagnose meiner Mutter, bis wir sie leider im Jahr 2016 verloren haben. Auf der gesamten Reise tauchten diese Themen immer wieder auf – und gingen auch wieder. Ich habe sogar eine Zeit lang Spiritualität und vor allem den Glauben an etwas Größeres abgelehnt.  

Nachdem meine Mutter gestorben ist, habe ich eine Therapie begonnen, die einen spirituellen Ansatz verfolgt und habe intensiver Yoga gemacht. Eines Abends lag ich in einer Gong-Meditation. Der Klang des Gongs hat mich einmal zerrissen, aus meiner Form gesprengt und wieder zusammengesetzt. Ich bin durch das Universum geflogen und wusste nicht mehr, wo ich war. Seitdem liebe ich Sound Healing und hatte das Glück, meine Ausbildung zur Gong-Meditationsleitung bei Ada Stefanie Namani machen zu dürfen. Seitdem ich also all diese Themen in mein Leben gelassen habe, hat sich eine ganz neue Welt aufgetan. Was ich daraus lerne, welche Themen noch gerade in mir arbeiten und was mich inspiriert, bespreche ich mit meinem Kumpel Achim Klindworth in unserem Podcast “Brogis – Feingefühlt, nicht weichgespült.

Lars Wendt ist Gong-Meditationstrainer
Lars’ große Leidenschaft ist die Gong-Meditation. Er ist selbst Trainer.

3  Du arbeitest auch mit Laura Malina Seiler, einer Ikone im Mindfulness- und Life-Coaching. Wie ist es für dich, mit ihr zusammenzuarbeiten und wie kam es dazu?

Laura war nach dem Tod meiner Mutter einer der ersten Berührungspunkte zur Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität. Ich bin auf ihren Podcast gestoßen und hörte von Dingen, die ich bis dahin nicht wirklich kannte: das Universum, Manifestations- und Schöpferkraft, innere Kinder und vieles mehr. Ich habe ihre Bücher gelesen, den Spiritual Sunday verfolgt und war auf einigen Events und Workshops. In dieser Zeit bin ich erneut erwacht und Laura war Teil dieses Wake-upcalls. Schon damals hatte ich den Traum, irgendwann für sie Filme zu machen. Letztes Jahr hat sie dann tatsächlich einen Filmemacher gesucht und ich habe mich beworben. Das Spannende war: sie wusste noch wer ich war und hatte sogar daran gedacht, sich bei mir zu melden.

Unsere Zusammenarbeit ist total inspirierend. Ich lerne viel über all die spannenden Themen und habe den Begriff Spiritual Filmmaking für mich entwickelt. Es ist eine tolle Synergie und Energie, da ich ihre Ideen visuell umsetzen darf und die Freiheit habe, meine Kreativität einzubringen. Sie fördert meine Weiterentwicklung im Filmmaking und vertraut darauf, dass jede neue Umsetzung funktioniert. An dieser Stelle muss ich noch einmal betonen: alles, was ich mache, habe ich mir selbst beigebracht. Zusammengefasst ist es unglaublich toll, dass ich für Laura arbeiten darf und ihre Botschaften in die Welt tragen kann. Was ich an der Zusammenarbeit besonders inspirierend finde, ist Lauras Manifestationskraft: in dem Moment, in dem wir über ein Projekt reden, ist es bereits manifestiert.  

4  Was macht dich glücklich? Woraus schöpfst du Kraft?

Mich macht es glücklich, wenn ich etwas bewegen kann oder wenn mich etwas bewegt. Beides gibt mir Kraft und bringt mich in einen unglaublichen Flow. Ich liebe es, wenn diese positive Energie durch meinen Körper strömt. Das kann ein ausgiebiges Frühstück sein, bei dem ich die Zeit vergesse, eine Yoga-Stunde oder ein toller Film, an dem ich arbeite. Auch die Natur gibt mir Kraft. Vor einigen Wochen war ich in Indonesien in den Reisfeldern von Tete Batu. Die Ruhe, das satte Grün und die Geräusche der Tiere machten mich glücklich. Ebenso die riesigen Mantas, die beim Tauchen über mich hinweg schwebten. Kraft geben mir oft einfache Dinge: eine schöne Fahrradtour zum Elbstrand, ein tiefgründiges Gespräch, leckeres Essen.  

Generell würde ich sagen: alles, was mich in Einklang mit mir selbst bringt, macht mich glücklich. Ich habe in den letzten 20 Jahren meines Lebens permanent aufwühlende und anstrengende Erfahrungen gesammelt – fast wie ein Dauerstresszustand. Da breche ich langsam aus. Momente, in denen ich diese innere Ruhe in mir wahrnehme, in denen ich zu mir komme und mich wieder mit dem Urvertrauen verbinde, das sind die Momente, aus denen ich am meisten Kraft  schöpfe.

Lars Wendt liebt das Reisen und ist ein echter Weltenbummler
Seine Kraft schöpft Lars unter anderem in der Natur.

5  Wie gehst du mit Rückschlägen oder Misserfolgen um?

Ihr kennt bestimmt die Weisheit: Rejection is a protection and redirection”. Daran glaube ich sehr stark. Manche Dinge, die ich erlebt habe, hätten dazu führen können, dass ich an gar nichts mehr festhalte und dass nichts einen Sinn hat. Aber durch negative Erfahrungen, habe ich das Gegenteil gelernt. Ich glaube nun noch stärker, dass wir geführt werden und dass wir aus jedem Rückschlag, Misserfolg und aus den schwierigsten Momenten etwas lernen können. Durch diese Momente werden wir stärker, als wir vorher waren. Ich weiß aber auch, dass wir das nicht immer sofort erkennen. Deswegen brauchen wir “tools” – Therapeuten, gute Freunde, Dinge, auf die wir zurückgreifen können, wenn wir in den Fluss gefallen sind. Rausziehen müssen wir uns alleine, aber manchmal brauchen wir einen Ast, der uns hingehalten wird.  

6  Welchen Rat würdest du deinem 18-jährigen Ich geben?

Mit 18 Jahren war ich in Australien und hatte schon damals dieses tiefe Gefühl in mir, Filme machen zu wollen. Den Satz “damals war noch alles anders” mag ich zwar nicht, aber so war es. Ich hatte kein Smartphone, sondern ein altes Nokia. Damit konnte man keine Filme drehen. Alles schien weit weg und ich habe nie im Leben daran geglaubt, dass ich Filmemacher werden kann. Ich hatte keine Erfahrungen und die Menschen, die ich in der Filmbranche kannte, waren “so viel weiter”. 

Meine Tante gab mir damals einen Rat, den ich jedem Menschen, der an sich selbst zweifelt, weitergeben würde. Sie sagte: “Du willst Filme machen? Zeig mir einen deiner Filme. Du hast noch keinen gemacht? Dann mach einen und zeig ihn mir dann. Du kannst dir Bücher kaufen und es lernen. Hauptsache du fängst an!” In derselben Woche bin ich in Sydney in einen Buchladen gegangen und habe mir das Buch Filmmaking for Dummies gekauft. Das war der Start. Mein Rat lautet also: Du weißt erst, ob es wirklich nicht geht, wenn du es probiert hast. Und dann wirst du sehen, dass es geht. Also einfach machen!

7  Wie oder wobei kannst du am besten entspannen und wie vermeidest du Stresssituationen?

In den letzten Jahren habe ich gelernt, dass ich für die meisten Stresssituationen selbst verantwortlich bin. Ob es Druck ist, Panik oder Ängste – meistens habe ich die Situation selbst erschaffen. Die Erkenntnis, dass ich selbst der Schöpfer bin, war wichtig, denn mich an diese Schöpferkraft zu erinnern half mir dabei, einen Shift zu machen. Selbst Konflikte oder vermeintlich von außen auf uns wirkender Leistungsdruck sind meistens selbst kreiert. Seitdem mir das bewusst ist, hinterfrage ich stressige Situationen, um im zweiten Schritt etwas zu ändern.  

Natürlich werden wir alle mal übermannt von einem Ereignis, das uns komplett die Kontrolle verlieren lässt. Was ich dann mache ist: den Moment kurz anhalten. Ich drücke den Pausenknopf und atme kurz durch. Das erfordert Übung und funktioniert nicht immer. Aber wenn man kurz anhalten kann und ein paar Atemzüge nimmt kann man die Situation noch einmal neu betrachten. Ich versuche, zu schnelle Reaktionen zu vermeiden und meinem System zu erlauben, kurz runterzufahren. Sonst treffe ich falsche Entscheidungen und verstärke den Stress in der Regel. Wenn alles zu viel wird, mache ich eine Trance Meditation an, lege mich auf den Boden und lasse die Klänge wirken. Ich wiederhole innerlich Mantras und verbinde mich mit meinem Urvertrauen, das wir alle haben. Loslassen ist in sehr schwierigen Situationen sehr oft der Schlüssel.  

8  Welches Medium empfiehlst du uns zum Thema Achtsamkeit?

Ich liebe Achtsamkeitsübungen und weiß, dass ich sie im Alltag brauche. Das Leben zeigt mir sehr schnell, wenn ich gerade unachtsam werde. Das merke ich im Straßenverkehr oder beim Kochen, wenn mir mal wieder alles runterfällt. Sich selbst beobachten ist ein wichtiger Tipp, wenn man achtsamer werden will. Darüber hinaus probiere ich gerne neue Techniken aus, um mich mit mir selbst zu verbinden. Das geht bei mir von Gong Meditationen, Trance Meditationen oder Yoga Nidra bis zu Einschlafhypnosen. Je größer die Verbindung zu mir selbst in einem Moment ist, desto achtsamer bin ich. Seit einiger Zeit mache ich mit meinem Kumpel regelmäßig die Hyperventilatiosmeditation Ananda Mandala. Nach dieser Technik kribbelt der ganze Körper.  

Viele Techniken kann ich alleine oder mit Online Tools ausführen. Aber ich empfehle auf jeden Fall die Teilnahme an Workshops, Seminaren oder Retreats. Hier habe ich die intensivsten Erfahrungen gesammelt, die mir neue Ideen für meine alltägliche Praxis gebracht haben.  

Vielen Dank lieber Lars, dass du dir die Zeit für dieses inspirierende und authentische Interview genommen hast.

Wenn ihr mehr über Lars und seine Arbeit erfahren wollt, gelang ihr hier zur Website von Lars Wendt sowie zu seinem YouTube-Kanal HowTube.

Fotos: Laura Malina Seiler, Julie Hübner, Farina Deutschmann

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