Vor etwa 30 Jahren war Yoga etwas für Hippies, Esoteriker und spirituelle Geschöpfe, die von ihren Selbstfindungsreisen nach Indien wiederkehrten. Inzwischen ist aus dem Eso-Kitsch ein Allheilmittel für jedermann geworden. Wir haben 8 Fragen und Antworten für Yoga-Anfänger zusammengestellt, die euch die wichtigsten Grundlagen der Yoga-Praxis vermitteln.
Die Hippie-Gymnastik wird salonfähig
Einst als exotische Gymnastik aus Fernost belächelt, schwappte die Yoga-Welle nach und nach in die westliche Welt rüber. Zunächst noch mit spirituellem Vorzeichen, später rückte der Fitness-Aspekt mehr in den Vordergrund. Wobei, auch heute noch klingt eine gewisse Spiritualität gemeinsam mit dem Gong durch den mit Räucherstäbchenduft erfüllten Übungsraum. Und irgendwie ist das ja auch inspirierend. Aber die Batikhosen sind den Lululemon-Leggins gewichen.
Das soll bedeuten: Yoga ist salonfähig geworden und in den westlichen Ländern fest etabliert. Ja, es ist gar als Lebenseinstellung eines großen Teils der Gesellschaft zu betrachten. Im Fokus steht weniger die Esoterik und mehr das körperliche Bewusstsein und die geistige Balance.
Yoga ist der Weg zum Mainstream-Wohlbefinden
Sicher ist eines: Yoga wird vom gesamten Querschnitt der Bevölkerung praktiziert. Senioren-Yoga, Yoga für Schwangere, Yoga mit Baby, Yoga für Menschen mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung, Yoga für Anfänger, Yoga für Dicke, Yoga für Männer, für Frauen – man könnte ewig weiter aufzählen. Als fester Bestandteil des Alltags hat Yoga denselben Stellenwert wie das Zähneputzen oder die Kaffeepause. Und das hat seinen Grund: durch Übungen, die Körper und Geist in Einklang bringen, steigern wir unser Wohlbefinden, entspannen, bauen Stress ab und tun gleichzeitig was für die Fitness. Wir werden glücklicher, zufriedener, gesünder.
Bestimmt ist Yoga also auch kein absolutes Neuland für euch. Dennoch wollen wir ein paar Grundlagen für Yoga Anfänger liefern. Wir beantworten 8 einfache Fragen mit wissenswerten und interessanten Fakten über die Yoga-Basics. Dabei ist nicht zu vergessen, dass Yoga eine sehr umfassende und komplexe Lehre mit zahlreichen Facetten und Ausprägungen ist. Es gibt hunderte dicke Wälzer und noch längst ist nicht alles gesagt, gelehrt und aufgeschrieben.
8 Fragen und Antworten für Yoga Anfänger
Was ist Yoga? Man könnte Yoga in einem Satz als ganzheitliches Konzept, das Körper, Geist und Seele in Einklang bringen soll, bezeichnen.
Seit wann gibt es Yoga? Da streiten sich die Yogi-Geister. Erste Zeichnungen von Yoga Stellungen entstanden wohl schon in der Induskultur, rund 5000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Auch Abbildungen aus dem heutigen Pakistan deuten darauf hin, dass Yoga bereits in der Bronzezeit praktiziert wurde. Andere Quellen datieren die Geburtsstunde des Yoga auf 700 v.Chr. zurück, als die zunächst nur rein meditativen Praktiken und Atemübungen einer religiösen Elite vorbehalten waren.
Ist Yoga und Meditation dasselbe? Nein. Aber vereinfacht gesagt ist das Meditieren ist ein Teil von Yoga. Bei einer Meditation bringt man seine Gedanken zur Ruhe, fokussiert seinen Geist und begibt sich in einen trance-artigen Zustand jenseits des Denkens. Meditation hat im Gegensatz zu Yoga keine körperliche Komponente. Allerdings war Yoga ursprünglich ja auch nur eine spirituelle Praktik – die körperlichen Asanas (so nennt man Yoga-Posen), kamen erst später dazu.
Wie viele Yoga-Arten gibt es? Unzählige. Zweifellos der beliebteste Stil der westlichen Yoga-Welt ist Hatha, auch als Ãœberbegriff für alle physischen Yoga-Arten verwendet. Populär sind außerdem Ashtanga Yoga, bei dem schweißtreibend feste Abläufe wiederholt werden, sowie Yin Yoga, eine meditative Yoga-Praxis, bei der die Posen lange gehalten werden. Beim Vinyasa befindet man sich in ständiger Bewegung und beim Hot Bikram schwitzt man allein schon durch die 40 Grad Raumtemperatur. Dann gibt es noch Anusara, Iyengar, Jivamukti, Kundalini und Sivananda oder auch Restorative, Relaxation, Power und Sleep Yoga … die Liste ist endlos erweiterbar. Gar nicht so leicht, im Yoga-Dschungel den passenden Stil zu finden.
Was ist die wichtigste Pose? Ganz klar: der Lotus-Sitz. Diese sitzende, symmetrische Pose ähnelt einer Lotusblume. Und wessen Lieblingspose war das? Richtig, Buddhas.
Welche Rolle spielt das Atmen? Atemübungen, die sogenannten Pranayamas, sind Voraussetzung und zentraler Bestandteil von Yoga und je nach Stil kommen verschiedene Atemtechniken zum Einsatz. Beim Yoga atmet man grundsätzlich durch die Nase. Ein berühmtes Zitat des Yogalehrers T.K.S. Krichnamacharya lautet: „Jeder kann Yoga üben, der atmen kann.“
Wie wirkt sich Yoga auf die Gesundheit aus? In einem Wort: positiv. Auch hier könnte die Liste wieder endlos lang werden. Nachweislich stärkt Yoga Kraft, Ausdauer und Koordinationsfähigkeit. Zudem fördert Yoga Flexibilität, Stoffwechsel und Durchblutung. Man verhindert, Kopf- und Rückenschmerzen sowie Haltungsprobleme und bekämpft Stress, Depressionen und Schlafstörungen – um nur einige positive Effekte zu nennen.
Ist Yoga schmerzhaft? Das sollte es nicht sein. Auch für die ganz Ungelenkigen unter uns nicht. Ganz wichtig ist: aufwärmen, langsam beginnen und immer nur so weit in eine Pose gehen, dass man sie schmerzfrei halten kann und ohne dass der Atem unregelmäßig wird.
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