Lektionen der Corona-Krise 

Eine Frau trägt eine Maske und erfreut sich an einer kleinen Blume am Straßenrand.

Es wird sie geben, die Zeit nach Corona. Nur wissen nur noch nicht, wie genau sie aussehen wird. Im Moment ist da noch dieser lange, dunkle Tunnel und am Ende vielleicht ein klitzekleines, helles Licht. Die ersten Restriktionen wurden gelockert, ein Stück Normalität kehrt zurück. Noch fällt es schwer, aber lasst uns nach vorne schauen, positiv sein und schon jetzt ein paar wichtige Lektionen der Corona-Krise mitnehmen. 

Die Pandemie fordert in diesem Jahr extrem viel von der Welt: in erster Linie natürlich unzählige Opfer und den unerbittlichen Einsatz der Arbeiter an der Krisen-Front – sei es in der Medizin oder an der Supermarktkasse. Hinzu kommen wirtschaftliche Verluste und Gefahren, Branchen stehen vor dem Aus, Existenzen sind gefährdet, Staatsverschuldung, Arbeitslosigkeit, Rezession und politische Machtkämpfe. Die Welt, wie die meisten von uns sie noch im Februar kannten, hat einen großen Riss bekommen.  

Und schließlich sind da wir. Jeder einzelne von uns. Unser Leben hat sich durch die Krise radikal verändert, wurde zwangsentschleunigt und runtergebrochen auf das Wesentliche. Keine sozialen Kontakte, keine Aktivitäten. Es war und ist für viele ein harter Schlag, Gewohntes aufzugeben und das Leben neu zu ordnen. Eine enorme Last liegt auf uns, gepaart mit der Angst, wie es weitergeht und wie das Leben am Ende des Tunnels aussehen wird.

Wir wollen optimistisch sein, denn in jeder Krise schlummert eine Chance. Der Künstler Henri Matisse sagte: „Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will.“ Also fragen wir uns: Was lehrt uns die Corona-Krise? Und wo sind die Blumen? 

Lektion Nummer 1: DU kannst etwas verändern 

Betrachtet man die Kurven der Neuinfektionen mit Covid19, zeigt uns das, dass die strengen Abstandsregeln und Maßnahmen funktionieren. Das bedeutet: Jeder einzelne, der sich an diese neuen Regeln gehalten hat, hat dazu beigetragen das Ausmaß der Krise einzudämmen. Das bedeutet auch: Es gibt keine Ausrede!  

Die Klimakrise, politische Entscheidungen oder ganz aktuell der Kampf gegen Rassismus und die weltweite “Black Lives Matter“-Bewegung – jeder von uns hat eine Verantwortung, eine Stimme und kann dazu beitragen, dass unsere Welt besser wird. Nichts tun bedeutet Zustimmung. Aussagen wie „ich lasse das die anderen entscheiden“ oder „ich allein kann eh nichts verändern“ waren noch nie so falsch und unglaubwürdig wie jetzt. Wir haben es bewiesen und jetzt haben wir es in der Hand, wie sich die Gesellschaft nach der Krise neu etablieren wird.  

Lektionen der Corona-Krise. Bei einer Demonstration hält eine Person ein Schild hoch mit der Aufschrift "No justice - no peace".
Demonstration gegen Rassismus: Die Corona-Krise beweist: jeder einzelne von uns kann dazu beitragen, dass die Welt eine bessere wird.

Lektion Nummer 2: Was wirklich wichtig ist 

Die Präsentation vor den Arbeitskollegen, auf die man sich monatelang vorbereitet hat, das entscheidende Fußballspiel des Lieblingsvereins im Stadion, die lang geplante Fernreise mit dem Schatz nach Asien oder auch nur der wöchentliche Kneipenbesuch mit den Kumpels  – Dinge, die uns vor dieser Krise ach so wichtig waren und von denen wir dachten, dass wir ohne sie nicht überleben könnten, rücken nun in die hinterste Ecke. Prioritäten ordnen sich neu und wir lernen auf die harte Tour, was wirklich wichtig ist: Gesundheit.  

Erwiesenermaßen verstehen es Menschen, die unter einer tödlichen Krankheit leiden und wissen, dass sie nur noch eine begrenzte Zeit zu leben haben, besser, diese verbliebene Zeit sinnvoll und kreativ zu nutzen. Oftmals entwickeln sie eine neue Motivation, erschaffen etwas, das womöglich über ihren Tod hinaus bedeutsam ist und legen den Fokus vor allem auf Beziehungen zu Familie und Freunden.  

Vielleicht zwingt uns Corona zu dieser bewussten Auseinandersetzung mit uns selbst und unserer Zeit. Zu mehr Achtsamkeit. Dazu, im Hier und Jetzt zu leben. Vielleicht hören wir damit auf, wertvolle Zeit zu verschwenden und uns die Woche über das Wochenende herbeizuwünschen. Und vielleicht fangen wir damit an, Dinge in unserem Leben neu zu gewichten und legen den Fokus auf das, was übrig bleibt, wenn wir alles Unwichtige in unserem Leben loslassen. 

Lektion Nummer 3: Dankbarkeit 

Dankbarkeit findet in der Krise viele Ausdrucksformen: Klatschen auf dem Balkon, das Lächeln der Nachbarin, der man ihre Einkäufe vor die Tür gestellt hat, Gabenzäune oder kostenlose Taxifahrten für Pflegepersonal. Wir alle erleben eine neue Dankbarkeit in unserer Gesellschaft – und sei es für die kleinste Kleinigkeit.  

Dieser Wunsch nach einem Ausdruck von Dankbarkeit entspringt aus unserem tiefsten Inneren. Denn wir haben begriffen, dass Dinge, die wir bislang für selbstverständlich hielten, es einfach nicht sind. Dinge, wie in den Urlaub zu fliegen, die Yogastunde zu besuchen, sich jede Woche mit der Freundin zum Lunch im Café zu treffen oder einfach nur der Oma einen kurzen Besuch abzustatten. Jetzt ist schon der alltägliche Morgenspaziergang ein purer Luxus, die Zeit in der Natur kostbar wie nie und auch der Kontakt zu Freunden und Familie bekommt eine völlig neue Wertigkeit. Die Selbstverständlichkeit ist einer neuen Wertschätzung gewichen und wir können nur hoffen, dass diese auch nach der Krise anhalten wird. 

Lektion Nummer 4: Es geht auch langsam 

Der sonst so volle Kalender hat nun hauptsächlich leere Seiten. Keine To Do-Listen, kaum Termine, null Deadlines. Vor einigen Wochen noch unvorstellbar, jetzt Realität. Corona hat uns gezwungen, den Fuß vom Gas zu nehmen. Und das ist gar nicht schlimm. Im Gegenteil: insgeheim haben sich viele von uns doch gewünscht, dass es im Alltag mal etwas ruhiger und langsamer zugeht. Dass man mal Zeit findet für Dinge, die sonst im Alltagsstress untergehen. Lesen, backen, kreativ sein. Wir haben jetzt die Chance, ein entschleunigtes Leben zu führen – ganz ohne schlechtes Gewissen. Und vielleicht ist ja auch in Zukunft Halbgas manchmal ausreichend. 

Welches sind eure wichtigsten Lektion der Corona-Krise? Wir freuen uns über eure Kommentare.

Fotos: Danke an Engin Akyurt (Titelbild) und Clay Banks.

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